Spuk

Eine wahre Geschichte die auf Schloss Waldeck spielt, als es im 1900 Jahrhundert Strafanstalt war. Ein Wachsoldat war in einer nebeligen Nacht auf Wache gewesen und er erlebt eine gruselige Geschichte, die mit einem Schuss dem Ende zugeht.

Textauszug

Alte Waldecker erinnern sich noch der Zeit in Mitte des vorigen Jahrunderts (1801-1900), da das Stammschloß an der Eder als Strafanstalt diente und ein Wachkommando unseres Waldeckischen Bataillons jeweilig dorthin beordert wurde, um die Bewachung der Gefangenen zu übernehmen.

1853! eine unfreundliche, nebelige Novembernacht. In dem tiefen Torbogen, der auf den inneren Schloßhof führt, der nach außen, nach dem Zwinger hin, durch das jetzt ständig offen stehende, damals stets verschossen gehaltene Tor abgesperrt war, ging die Schildwache, das Gewehr im Arm, langsam auf und ab.

Er war eben vor einer Weile erst auf Wache gezogen, der Hannfrieder aus dem Uplande; noch nicht lange hatte es Mitternacht geschlagen drüben in der Stadt. - Br! Das zog und pfiff nicht schlecht in dem langen Tonnengewölbe und durch die Risse und Sprünge des eichenen Tores. Langsam stieg der Soldat die Rampe hinauf zu Schilderhause, das heute noch auf dem Platze von damals steht. Hier hatte er Aussicht auf den Schloßhof und zugleich etwas Schutz gegen Kälte und Nebel. Im Zwielicht lag der Hauptbau des Schlosses zur Linken. Geradeaus wuchs der Bergfried aus dem Felsen empor. Rechts verlor sich der Uhrturm mit seiner Spitze in den Novemberdunst. Alles still! In stiller Ruhe lagen die Gefangenen nach des Tages Arbeit, im Schlafe lagen auch die übrigen Bewohner der Burg. Nur aus dem Wachlokal links kam Leben, Lachen, Pochen – Kartenspiel.

Vom Bergfried strich eine Eule ......
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Text aus: Landauf, landab von Christian Fleischhauer